27. 05. 2020 Eine Schatzsuche der besonderen Art
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 29 Mai, 2020
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Geführtes SEIN
Nachmittags-Sonne -
Auf meinem Weg über die Blütenwiese in Richtung Wald tanzen blaue Schmetterlinge
- leicht - frei und voller Freude.
Im Wald ist es wundervoll - Vogelgezwitscher - sanftes grünes Licht - Bärlauchduft.
Ich laufe eine Runde um den Jungbrunnen
und biege dann in Richtung Baumkronenpfad ab. An der nächsten Wegkreuzung will ich
mit Wolfram nach rechts abbiegen und dem Weg zum Düsteröder Teich folgen.
Doch an der Gabelung steht ein Ehepaar. Die Frau fragt uns:
„Haben Sie ein Handy dabei?" Ja, das haben wir.
Sie sind vom Baumkronenpfad gekommen und wollen nach Weberstedt laufen. Sie hat jedoch auf dem Weg irgendwo im Wald ihr Handy verloren.
„Wann hatten Sie es zuletzt bemerkt?", frage ich sie.
„Auf dem Pfad habe ich ein paar Fotos
gemacht und es dann in meine Hosentasche gesteckt -am Po. Zwischendurch musste
ich mal ins Gebüsch. Jetzt ist es weg.
„Haben Sie Empfang?", fragt sie uns.
Wolfram schaut. Ein kleiner Balken zeigt sich auf dem Display. Die Frau gibt ihm ihre Nummer. Er tippt sie ein und ... kein Ton.
Wir sind ganz leise - wieder das Tuten des Telefons – jedoch kein Klingelzeichen am anderen Ende.
Dann gehen wir mit dem Ehepaar den Weg geradeaus, zurück zum Baumkronenpfad. Ich sage zu ihr:
„Acht Augen sehen mehr als vier und
acht Ohren hören mehr als vier."
„Es muss irgendwo auf der rechten Seite des Weges liegen.“, sagt sie, „ein
Smartphone in lila Hülle.“
Alle paar Meter klingelt Wolfram das Telefon
an ... Stille .... nichts.
An jeder Kurve sagt sie: „Hier war es." Ihr Mann schüttelt den Kopf: „Nein,
hier nicht."
So geht es mindestens einen Kilometer lang durch den Wald.
klingeln - lauschen - Stille -
weitergehen -
klingeln - lauschen - Stille - weitergehen -
klingeln - lauschen - Stille - weitergehen
und immer schauen nach dem lila Telefon.
Wir sind schon mindestens einen
Kilometer weit gegangen und biegen jetzt auf das letzte Stück des Weges ab - ... wieder nichts ...
Der Empfang nimmt jetzt auch ab. ... Nur noch ein winziger Strich zeigt sich
... bald sind auch wir im Funkloch und noch ist nichts zu sehen oder zu hören.
Wir sind mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo seit einem Jahr ein Baum den ehemaligen Weg versperrt und der neue Weg jetzt eine andere Richtung nimmt. Aus meiner Sicht ist das der letzte Ort, von dem wir das Handy nochmal anklingeln können.
Ich fragt sie, was sie für einen Klingelton hat. Sie sagt: „Er ist ganz normal."
Plötzlich sagt sie: „Ich höre etwas!" Tatsächlich. Aus dem Gebüsch dringt eine Melodie an unsere Ohren. Wir folgen der Musik und ... da liegt ein lila Handy und spielt eine wundervolle Melodie am "stillen Örtchen."
Die Frau ist überglücklich ihr Handy wiederzuhaben - mit Fotos, Kontakten und ihrem "mobilen Büro", wie sie sagt. Vor lauter Freude bedankt sie sich überschwänglich bei uns.
Wir kommen jetzt ganz erleichtert ins Gespräch. Sie sind auf dem Campingplatz "Am Tor zum Hainich" zu Gast. Dann stellen wir fest, dass sich ihr Zahnarzt und mein Mann sogar kennen, obwohl das Ehepaar aus einer Stadt 250 km weit weg vom Feensteig kommt.
Ich sage ihr noch, dass sie mich unter www.feensteig.de und meinen Mann unter www.zahnengel.de finden. Sie lacht und sagt: „Da wurden mir heute eine Engel und eine Fee geschickt. Es gibt keine Zufälle." Mehre Leute kamen an der Weggabelung vor uns vorbei. Sie hatte keinen Impuls jemanden um Hilfe zu bitten. Erst, als sie uns gesehen habe, da war es für sie Zeit zu fragen. Das hat ihr Bauchgefühlt gesagt.
Und so wurde es heute eine Schatzsuche der besonderen Art - einer Suche nach den Bildern des modernen Lebens und den digitalen Kontakten - geführt durch das menschliche Sein.
Das waren wir heute: offen - mitfühlend - helfend - selbstlos - im Dienste des Augenblicks.
PS: Wie wundersam ist es wohl erst im Gebüsch gewesen - als alle paar Minuten am sonst so stillen Örtchen - eine Melodie erklang.
Aus dem Kontakt-Losen Begegnen wurde eine Kontakt-Reiche Zeit. So ist Leben.
Gibt es Gott? - Ja, das ist seine Spur im Jahr 2020.
Wir Vier waren uns sicher, dass es heute
genau so sein musste.
Göttlich geführt als Engel und Fee - auf der Suche nach dem Schatz des
menschlichen Seins.
Trotz äußerlicher Kontakt-ARM-MUT
sind wir innerlich Kontakt-REICH.
Durch Mut reichen wir uns einander die ARME und sind vollkommen EINS mit ALLEM.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.